Schule, Familie, Küche, Politik, Business: Alles unter einem Hut!

Christoph Thoma
Job: Kultur- und Stadtmarketingberater
Wohnort: Vorarlberg

Biografie:

Christoph Thoma hat 2016 als Direktor für Tourismus, Kultur und Veranstaltungen mit CULTURELAB sein eigenes Unternehmen für kulturelle Strategie, Konzeption und Projektmanagement gegründet.

Schule, Familie, Küche, Politik, Business: Alles unter einem Hut!

Wer mich kennt, der weiß, wie gerne ich mit meinem Laptop in den Bludenzer Lokalen sitze, sei das frühmorgens auf einen Espresso mit der Beantwortung erster Mails bei „Luciano und Lidio“ und meist kurz nach Mittag im Wünderla, oder eben kurz an der Bar im Tschofen oder auf einen Kuchen im Café Fenkart. Das alles geht nun seit 6 Wochen nicht mehr, eine herausfordernde Zeit, die noch bis Mitte Mai andauern wird, für die Unternehmer, für die Gesellschaft und speziell für jeden einzelnen.

Unfassbar, was Mitte März passiert ist. Ein Lock-down unseres gesellschaftlichen Lebens. Wir sind gezwungen worden daheim zu bleiben, es gibt „nur“ mehr die engste Familie, die Nachbarn über den Zaun, es gibt keinen „Lidio“ mehr, kein Wünderla. Es gibt quasi keine Begegnungen mehr, wir sind auf digitale Netzwerke angewiesen. Oder besser gesagt: Wird das eine Familiengaudi?

Auch mich hat das getroffen. Einerseits beruflich, denn alle meine Aufträge als Kultur- und Stadtmarketingberater wurden von heute auf morgen verschoben, in den Herbst. Der Landtag als auch der politische Stadtalltag sind auf ein Minimum reduziert bzw. spielt sich digital ab. An die Wahlen dachte in den letzten Wochen kein Mensch, außer jener Fraktion, die aktuell immer noch mit Pizza-Lieferautos durch Bludenz kurvt und die nicht verstehen will, dass die Menschen jetzt schlichtweg keine Konterfeis von Bürgermeisterkandidaten mehr sehen wollen.

Die Welt spielt sich digital ab, per Videokonferenzen wird verhandelt, werden Entscheidungen und Lösungsmodelle besprochen. Das ist eine positive Erkenntnis, auch für mein Beratungsbusiness. Wir werden hinkünftig garantiert weniger Reisen, mehr digital erledigen, verhandeln, diskutieren, coachen. Das ist auch ein positives Signal für die Familie und unsere Umwelt.

Mein Tagesablauf, mein Zukunftsmodell?

Einkaufen im Spar, täglich eine halbe Stunde Gymnastik, Cello üben mit meiner großen Tochter, das Klavier mit der kleinen übernimmt meine Frau, da fehlen mir, um ehrlich zu sein, abends meist die Nerven. Home-School fordert, zeigt, wie wichtig Schule ist. Zumindest mit einer meiner beiden Töchter bemühe ich mich als Lehrer, Ehrlich? Das gelingt mir selten, dafür braucht es Profis, mit Distanz zum Kind. Und Kinder brauchen definitiv Kinder, das steigert die Lust zum gemeinsamen Lernen. Alles was wir tun können ist die Zeit überbrücken, hoffen, dass die Schulen und die Kindergärten bald wieder aufsperren. Das ist kein Zustand, weder für die Eltern, schon gar nicht für die Kinder. Und ich bin leider davon überzeugt, dass wir aktuell viele Kinder verlieren, das wird eine große bildungs- und gesellschaftspolitische Herausforderung, diese wieder zurückzuholen.

Kochen, abwaschen, staubsaugen, ja, all das gehört zu einem modernen Mann dazu! Dazwischen wird telefoniert, die eine oder andere Videokonferenz abgehalten, immer gut abgestimmt mit den Kindern, dass sie dann bitte nicht stören, Zeit auf den Rollschuhen oder im Trampolin verbringen. Und dass wir hin und wieder Zeit für das eine oder andere Brettspiel finden, beispielsweise das neue „Ländle-Spiel“ oder die Junior Edition von „Trivial Pursuit“ schweißt uns als Familie zusammen.

Last but not least gibt es drei Punkte, die täglich dazu gehören: Zumindest für 2 Stunden ins Büro, eine Walking-Runde entlang der Ill oder auf unseren wunderbaren Wanderwegen rund um den Muttersberg und zumindest ein paar Seiten in einem spannenden Krimi. Aktuell lese ich „Mord bei den Festspielen“ von Sibylle Luise Binder, erschienen im Gmeiner-Verlag. Wenn schon die Bregenzer Festspiele auf der Kippe stehen, dann braucht es eben Fiktion zu diesem wunderbaren Kulturort. Ich könnte noch vieles aufzählen. Behalten wir Corona als einen Moment der Entschleunigung in Erinnerung, hoffen wir, dass wir daraus lernen, dass wir diese Zeit gesund überstehen und vielleicht die eine oder andere Erfahrung in die Zeit nach Corona mitnehmen, ich hätte da meine Ideen. Aber jetzt heißt es vorerst: Bleibt gesund!

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