Von null auf hundert – alles anders.

Gastbeitrag
Job: Kindergärtnerin
Wohnort: Vorarlberg

Biografie:

Unsere Autorin ist eine junge Kindergärtnerin im Bregenzerwald!

Von null auf hundert – alles anders.

Ich arbeite in einem Kindergarten im Bregenzerwald. Für mich aber vor allem auch für die Kinder kam alles ganz plötzlich. Eine neue Krankheit. Niemand weiß so richtig Bescheid. Viele Fragen aus Kindermünder die ich nicht beantworten kann, da ich die Antwort nicht weiß. Auch die Eltern können den Kindern nicht mehr erzählen, als die Medien uns berichten. Bei manchen Kindern ist Unsicherheit zu spüren. In dieser Woche sind von Tag zu Tag weniger Kinder in unserer Gruppe, da manche Eltern ihre Kinder schon zu Hause lassen. Wenige Tage nach den ersten Gesprächen und Fragen schließt der Kindergarten. Das ist für viele Kinder erst einmal wie Ferien.  Doch spätestens nach ein paar Tagen haben die Kinder sicherlich gemerkt, dass es anders ist als Ferien. Mama und Papa müssen vielleicht von Zuhause aus arbeiten. Oma und Opa dürfen aus Sicherheitsgründen nicht mehr besucht werden. Es werden keine Ausflüge auf Spielplätze oder andere öffentliche Bereiche gemacht. Nicht einmal mit den Nachbarn oder mit den Freunden darf gespielt werden. Für viele Kindergartenkinder anfangs sicher eine etwas beängstigende Situation. Jedoch glaube ich, dass sich diese Angst  bei vielen Kindern mittlerweile etwas gelegt hat. Mit Sicherheit auch, da die Eltern den Kindern in dieser außergewöhnlichen Situation versucht haben den Virus erklären und die Situation positiv zu sehen. „Nun hat man endlich einmal genügend Zeit um das Fahrradfahren zu lernen oder mit den Geschwistern zu spielen.“ Ich glaube viele Kinder haben sich schnell an diesen neuen Alltag gewöhnt.

Jetzt ein paar Wochen später, wird der Kindergarten nur von wenigen Kindern besucht, nämlich die die Betreuung benötigen. Diese haben sich sehr auf den Kindergarten gefreut, auch wenn nicht alle Freunde da sind. Sofort aufgefallen ist mir, dass die Kinder sich jetzt bestens über die Krankheit bzw. das Coronavirus auskennen. Es ist auch sofort und laufend Thema. Manche Kinder haben sogar eine Mundmaske und Desinfektionsmittel dabei. Alle wissen dass jetzt Händewaschen und Abstand halten wichtig ist. Auch wenn das mit dem Abstand im Kindergarten nicht so gut klappt, ist die Krankheit bei allen präsent.  Die Kinder erzählen davon, als ob es für sie schon normal ist.  Sie freuen sich aber schon auf die Zeit in der sie wieder Freunde treffen können und Geburtstage feiern dürfen. Aber so lange heißt es für die Kinder noch „Nach dem Corona“….

Auch ich freue mich auf die Zeit, in der wieder der Alltag im Kindergarten zurückkehrt.

 

 

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